Lettl-Museum

Zeuggasse 9
86150 Augsburg
Montag: geschlossen Dienstag: 13:00 - 17:00 Uhr Mittwoch: 13:00 - 17:00 Uhr Donnerstag: 13:00 - 17:00 Uhr Freitag: 13:00 - 17:00 Uhr Samstag: 11:00 - 17:00 Uhr Sonntag: 11:00 - 17:00 Uhr

Museum für surreale Kunst

Das Lettl-Museum ist ein Museum für surreale Kunst und zugleich programmatisch offen für Kooperationen mit allen Kunst-und Kultursparten:

Zu Ehren des Augsburger Künstlers Wolfgang Lettl präsentiert das Lettl-Museum 126 Werke des Künstlers aus allen Schaffensphasen. Die Dauerausstellung wechselt in regelmäßigen Abständen. Pro Jahr werden ebenfalls rund zwei thematisch variierende Sonderausstellungen zu sehen sein. 

Das Lettl-Museum kann man mit einem Multimedia-Guide entdecken, der neben zahlreichen Audiodateien und Animationen auch kurze Videosequenzen beinhaltet, unter anderem auch eine Originalaufnahme von Wolfgang Lettl.

Raum sein

Für Auseinandersetzung und Entschlüsselung surrealer Bilderwelten – als zweites monothematisches Museum für Surrealismus in Deutschland. Zentraler Ausgangspunkt ist das umfangreiche Lebenswerk des Augsburger Künstlers Wolfgang Lettl (1919-2008). Die nahezu geschlossene Sammlung von rund 500 surrealen Werken erschließt unbewusste Schaffensprozesse und stößt ihre ganz individuelle Spiegelung im Betrachter an. Sie öffnet in Leben und Werk des Künstlers zeitgeschichtliche, transnationale Horizonte und verbindet mit ihrer surrealen Formen- und Chiffrensprache in einzigartiger Weise europäische Kulturräume (Frankreich, Deutschland, Italien). Damit reiht sie sich in die erstklassige europäische Kulturtradition Augsburgs und seiner heute bestehenden Kunstmuseen (z.B. das Schaezlerpalais oder das H2 – Zentrum für Gegenwartskunst) ein, verbindet Genrebereiche und ergänzt sie pointiert.

„Was ich will, ist ganz einfach gesagt: Schöne Bilder malen. Aber Schönheit hat immer auch mit Wahrheit zu tun“
Lettl über Lettl

Der Rückweg, 1993 (Ausschnitt)

Raum schaffen

Nach zeitlich begrenzten Stationen (1993-2013: „Lettl-Atrium“, IHK-Schwaben und 2002-2016: Haus der Wirtschaft, Lindau) verwirklicht das Lettl-Museum am zentralen und geeigneten Ort das ursprüngliche Angebot Wolfgang Lettls und seiner Familie, sein surreales Werk einer breiten Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen: in einer Dauerausstellung und Sonderausstellungen. Ausgebaut wird dabei die bisherige Kooperation mit Museen, Künstlern und Institutionen. Seit 1992 trägt – neben dem großen Publikumszuspruch – auch diese Museumsinitiative finanziell wie fachlich-organisatorisch der „Wolfgang Lettl- Verein zur Förderung surrealer Kunst e.V.“ mit seinen rund 100 Mitgliedern sowie Florian Lettl, als bester Kenner und Erbe des surrealen Werkes seines Vaters.

Raum geben

Das Lettl-Museum steht grundsätzlich offen für eine intuitiv-individuelle Begegnung mit surrealer Kunst – über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg und räumlich möglichst barrierefrei. Es will süddeutsches ‚Schaufenster‘ sein für surreale Kunst mit publikumsnahen Angeboten – auch in Zusammenarbeit mit der privaten Kreativszene und den öffentlichen Kunst- und Kultureinrichtungen. Kinder und Jugendliche will es hinführen zur Welt der Kunst – zur aktiven Wieder-Entdeckung der eigenen Fantasie im Spiegel der surrealen Kunst Wolfgang Lettls. Es will ein offenes Museum sein für alle Bevölkerungsgruppen Augsburgs und (internationale) Besuchern, für Kunstinteressierte und (noch) Kunstferne. Es setzt starke bürgerschaftliche Akzente mit aktiven Bürgern im organisatorisch-fachlichen Museumsbetrieb. Es soll ein Ort der Begegnung sein, der über die surreale Kunst Wolfgang Lettls den Besuchern größere kulturelle Zusammenhänge erschließt, mögliche Berührungsängste mit Kunst nimmt, Impulse gibt und damit neue Perspektiven ermöglicht – für jeden Einzelnen und den Kulturstandort Augsburg.

Die Allee von Borrington, 1985 (Ausschnitt)

Wolfgang Lettl

Der 1919 in Augsburg geborene Wolfgang Lettl hatte seine ersten Kontakte zur surrealistischen Kunst als Besatzungssoldat in Paris. Von den Manifesten und Philosophien der „klassischen“ Surrealisten hielt er nicht viel, verdankt ihnen jedoch die Erkenntnis, dass es nicht so sehr darauf ankommt, vordergründig Tatsächliches oder erdacht Konstruiertes zu malen, sondern vielmehr zu versuchen, Bilder aus dem Unterbewussten hervorzuholen und sie überzeugend darzustellen.

Autodidaktisch entwickelte er die breite Palette seiner Stilmittel unabhängig und im Gegensatz zu den herrschenden Kunstmoden. Lettls surreale Gemälde und seine phantasievollen Erfindungen fesseln und provozieren, das heißt, sie rufen etwas hervor, und sie vermitteln eine neue Sicht und damit vor allem Einsichten.

Seine Bilder laden ein und fordern auf, man muss in ihnen lesen, und wenn man dies tut, steckt man plötzlich in einer Geschichte, von der man nicht weiß, ob es die eigene oder die des Künstlers ist. Mit Verwirrspielen solcher Art will Lettl indes gerade nicht verwirren, sondern zur Teilhabe, zum Wiedererkennen einladen.

Indem er die Wirklichkeit in Frage stellt, schafft er neue Realitäten hinter den Dingen, Traum und Phantasie werden dabei nicht entzaubert, sondern im Gegenteil in den Rang erfahrbarer, unerhörter neuer Wirklichkeiten erhoben.

Lettl zeigt uns, dass die Welt nicht heil ist, aber seine Bilder verraten, dass er alles darum gäbe, wenn sie ins Gleichgewicht käme – aus Respekt vor der Schöpfung und aus Liebe zu den Menschen, aus Freude am klugen Spiel. Er spielt mit der Phantasie als Inbegriff des Reichtums unserer wirklichen, wenn auch verborgenen, aber dennoch in uns schlummernden Kräfte.

Lettl-Museum auf der Karte

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