
Mit Sally du Randt
Die gebürtige Südafrikanerin Sally du Randt ist Sopranistin des Staatstheaters Augsburgs und lebt seit 2002 in der Fuggerstadt. In der Theatersaison 2019/20 ist sie unter anderem als Ariadne in der Oper Ariadne auf Naxos zu sehen.
Natürlich verbringe ich die meiste Zeit im Theater, gerade wenn zum Beginn der neuen Saison eine Premiere ins Haus steht und die Proben den ganzen Tag bis spät abends dauern. Daher versuche ich auch in meiner Freizeit abzuschalten, zu entspannen und den Trubel der Bühne hinter mir zu lassen.
Wenn ich einmal einen kompletten Tag Zeit habe, dann schwinge ich mich am liebsten auf mein Fahrrad und mache eine Tagestour durch die Region – da können es auch schon mal über 50 km werden. Mit einigen Kollegen habe ich eine Radelgruppe, um beispielsweise die Staustufen entlang gemeinsam nach Mering zum Eis essen zu fahren. Wenn die Zeit aber nicht für eine ganze Tagestour reicht, fahre ich gerne Richtung Siebentischwald und drehe dann zu Fuß eine Runde durch den Wald. Der Stempflesee in der Nähe des Parkhäusls hat es mir angetan. Setzt euch auf die Bank und versucht den Kopf frei zu bekommen – es klappt garantiert! Ich lasse mich gerne vom Wasser durch die Stadt leiten, zum Beispiel dem Lochbach oder dem Stadtbach entlang mit einem Abstecher zur Kahnfahrt, wo ich am liebsten unter den großen faszinierenden Bäumen im Herbst Kastanien sammle oder unendlich viele Fotos der wunderschönen Natur mache. Ich kann nur sagen, die Natur wirkt gegen Stress wahre Wunder und hilft mir in jeder Lebenslage beim Krafttanken.


„Man muss in Augsburg immer nach oben schauen!“
Ein Bekannter sagte mir einst, dass man in Augsburg stets nach oben schauen muss und ich muss ihm Recht geben. Es gibt hier so viele unglaublich schöne Ecken. Zum Beispiel meine neuste Entdeckung am Jakobertor: Direkt gegenüber der Tramhaltestelle befindet sich ein Wohnhaus, dessen Fassade kunstvoll in grün bemalt wurde. Die bunten Häuser der Stadt, ob durch Bepflanzung oder Graffitis, bringen mich so oft zum Staunen. Manchmal sind es auch die kleinen Dinge, die ich an Augsburg wunderbar finde. Direkt in der kleinen Seitengasse „Im Sack“ des Oberen Grabens steht ein Keramikofen, der von der Besitzerin liebevoll dekoriert wird und schon oft als Motiv für meine Fotos herhalten musste.


Wie ihr sicherlich merkt, bin ich wenig an Orten unterwegs, wo große Menschenmassen zu finden sind. Gerade bei größeren Veranstaltungen wie der Dult versuche ich die Stoßzeiten zu umgehen, was meistens auch gut funktioniert. Ich mag es gerne etwas kleiner gehalten und gemütlich und suche in meiner Freizeit eher die Ruhe als den Trubel. Nachmittags gehe ich gerne in der Stadt einen Kaffee trinken. In meinem Lieblingscafé, dem Cosmos Heart Café, trinke ich am liebsten einen Kaffee mit Hafermilch. Was ich hier so gerne mag, ist die ruhige und versteckte Lage in der Steingasse. Nicht ruhig, aber sehr schön ist auch das Picnic in der Maximilianstraße. Bei sonnigem Wetter sitze ich hier gerne draußen und lasse meinen Blick über die Straße und die vorbeiziehenden Leute schweifen. Es ist nahezu der perfekte Ort, um Charakterstudien für meine Rollen durchzuführen, die mir als fremd erscheinen. So beobachte ich wie die Menschen über die Straße schlendern, ihren Kaffee trinken und sich unterhalten. Dabei muss man nur aufpassen, dass man die anderen nicht zu auffällig anstarrt, das wäre dann doch etwas unangenehm.
Wenn ich abends noch ausgehen möchte, gehe ich gerne in den Jazzclub oder besuche Veranstaltungen im Rheingold in der Prinzstraße. Im Jazzclub gibt es regelmäßige Jam-Sessions, die ich euch nur empfehlen kann. Leider traue ich mich nie mitzumachen. Ich muss gestehen, dass ich auch gerne Rock höre, wie die Klassiker von Deep Purple oder AC/DC. Man merkt also, dass ich mich nicht nur mit der Opernmusik befasse. Essen gehe ich zugegeben sehr selten. Zu meinen Lieblingslokalen gehören auf jeden Fall das Aposto am Rathausplatz oder das Drei Königinnen in der Nähe meiner Wohnung. Von indischer Küche bin ich auch ein großer Fan, weshalb ich mich, wenn ich dann auswärts esse, oft dafür entscheide.
Was ich mir hingegen öfter gönne, ist eine Thai-Massage bei Lilawadie in der Pfladergasse. Ich finde es ist wichtig, sich und seinem Körper regelmäßig etwas Gutes zu tun – zum Beispiel eine Massage, ein Spaziergang oder daheim in Ruhe einen guten Krimi zu lesen. Wozu ich viel zu selten komme. Oft ist es aber auch sehr schwierig abzuschalten, da mir berufsbedingt Texte und Melodien im Kopf herumschwirren.

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Header: Daniel Biskup
Stempflesee: Sally du Randt
Jazzclub: Herbert Heim
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