Der Stadtmarkt-Guide
Schon beim Betreten des Stadtmarkts können einen all die verschiedenen Gerüche, die bunten Obst- und Gemüsesorten sowie die große Vielfalt an frischen Waren aus Nah und Fern schnell überwältigen. Darum alle Orientierungslosen aufgepasst: Unser Stadtmarkt-Guide bringt Licht ins Dunkel.
Zugegeben, sich auf dem Stadtmarkt zu orientieren erfordert etwas Übung. Da tun sich sogar die alteingesessenen Augsburgerinnen und Augsburger nicht immer leicht. Verabredet man sich zum Beispiel zur Mittagspause am Eingang vom Stadtmarkt, stellt sich zwangsläufig die Frage: Welcher? Einen von den zweien an der Fuggerstraße? Am Eingang über den Ernst-Reuter-Platz? Einer der beiden Eingänge an der Annastraße? Oder der Durchgang zum Annahof? Man merkt schon: Reinkommen geht von allen Seiten. Für die Anreise von weiter her ist direkt neben dem Stadtmarkt das Parkhaus am Ernst-Reuter-Platz und für die Radelnden finden sich dort und am Markteingang gegenüber vom Kiosk Sailer auch Fahrradparkplätze.
Betritt man den Stadtmarkt über den rechten Eingang bei der Annastraße, landet man direkt in der Obstgasse. Das Praktische ist nämlich, dass die Stände nahezu alle thematisch in Gassen (und zwei Hallen) angeordnet sind. Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel. In der relativ kurzen Obstgasse erwarten euch farbenfrohe Vitaminbomben aus aller Welt. Gleich im Anschluss – über einen Ausflug zu österreichischen Weinen – kommt ihr rechts in die Fischgasse. Hier riecht es fast wie am Meer und es ist euch überlassen, ob ihr nur zum Einkaufen vorbei schaut oder die Köstlichkeiten direkt vor Ort genießt.
Ein kleiner Schlenkerer nach links und ihr steht in einem Blütenmeer – der Blumengasse – bevor ihr zurück Richtung Annastraße durch die Gemüsegasse kommt. Hier wird außer Gemüse und Salat auch Obst angeboten. Außerdem stehen dort Blumenhändler und zwei Stände mit Wohnaccessoires und anderen schönen Dingen.
Rund um den Marktbrunnen geht es sehr vielfältig zu. Hier könnt ihr unter anderem eure Messer schleifen lassen, Steinfiguren oder Saatgut für den heimischen Garten kaufen und euch an dem kleinen Kiosk mit Tabak und Zeitschriften eindecken. Außerdem gibt es Getränke für jeden Geschmack, feine Öle und leckeres Essen.
Die letzte Gasse ist die Bäckergasse, wo ihr Brot, Semmeln, Gebäck und Kuchen von verschiedenen Augsburger Traditionsbäckereien bekommt.
Die authentischsten Produkte bekommt ihr auf dem Bauernmarkt. Hier verkaufen Landwirte aus der Region vormittags, meist freitags und samstags, saisonales Gemüse, Kartoffeln aus eigenem Anbau, Bodenseeobst und kleine Blumensträußchen, also alles, was ein Bauernhof eben so hergibt.
Mittags ist der Stadtmarkt besonders belebt, wenn dort Senioren, Familien und Kollegen ihre Mittagspause verbringen. Über die Sommermonate hinweg bietet sich der Bauernmarkt mit seinen zahlreichen Sitzgelegenheiten unter gemütlichen Sonnenschirmen zum Verweilen ein, oder ihr vergrabt eure Zehen im Sand des Stadtstrands und genießt eure Pause in einem der gemütlichen Liegestühle. Das passende Essen hierfür könnt ihr euch auf dem ganzen Markt zusammenstellen. Dafür seien vor allem die zwei Hallen empfohlen. In der Fleischhalle (die kleinere zwischen Gemüse- und Bäckergasse) gibt es einige Metzgereien, die auch warme Mittagsgerichte anbieten. Wer sich nicht entscheiden kann geht zu Jamie's (direkt am Eingang beim Marktbrunnen), wo man sich das beste aus dem ganzen Commonwealth schmecken lassen kann. In der Viktualienhalle gibt es im hinteren Teil einige Imbissstände, die von Suppen über Salate bis hin zu Thai Food eine vielfältige und gesunde Auswahl für die Mittagspause anbieten. Daneben findet ihr in der Halle auch zahlreiche Käse-, Feinkost- und Gewürzstände.
Zum Schluss sei noch gesagt: Einen Komplettüberblick über den bunten und üppigen Stadtmarkt zu geben, ist fast unmöglich. Aber wer beim Bummel durch die schmalen Gassen die Augen offenhält, entdeckt stets neue, originelle Sachen wie zum Beispiel selbstgestrickte Socken, die sich zwischen dem Gemüse verstecken oder feinen Essig hinter einem Berg von Obst. Und da es an jeder Ecke nach anderen feinen Dingen riecht, lohnt es sich auch einfach mal ganz tief einzuatmen. Mmmmhhhh…
Header & Teaser: Ruth Plössel
Schwingenstein: Nina Hortig
Gemüsegasse: Ruth Plössel